Wie weit muss man erst sein, um ein neues Erleben zuzulassen und den Abstand nicht nur nach Kilometern zu bemessen, sondern auch im inneren Freien zu gewähren.
Es bleiben dieselben Sterne, unabhängig von der Ferne. Reicht ein Kontinent, um neue Welten zu erkennen?
Die Berge Galiziens tun ihr Bestes, um das Ankommen in Santiago de Compostela zu genießen. Wobei ich nicht so vermessen sein kann, eine Autofahrt mit Wohnwagengespann als Pilgerfahrt zu bezeichnen, verglichen mit den gebeugten Seelen, die auf ihre Pilgerstöcke gestützt, von Pilgerhüten nur spärlich gegen die unbarmherzige Sonnen geschützt, von Herberge zu Herberge wandern.
Doch vielleicht sind ja ein halbes Jahrhundert Lebensjahre Pilgerfahrt genug, um als akzeptierter Ankömmling die Kathedrale bewundern zu dürfen. Mehr Lebenszeit als die meisten der oft noch jungen wackeren Marschierer ihr Eigen nennen können, sei es ihnen gegönnt, diese noch zu erreichen.
Letztendlich ist es doch superpassend, als erste Ziele Pilgerstätten anzusehen, als erste Wegweiser nach einem Aufbruch aus Sicherheit gebenden Strukturen und familienliebenden Gewohnheiten. Im positiven Sinne.
Wo Glück auch war, wird es sich erinnern und mitkommen, um an neuen fernen Ufern gesichert zu stranden. Wohlgesonnen mitnehmen, was wertvoll war, wertvoll ist, wertvoll bleiben wird. Egal, wohin der nächste Schritt führt, das Auge schaut, Gedanken entfliegen, nicht wertend ist, ob war, ob wird, es zählt, was in Hoffnungen gebettet Aussicht bietet.
Kommentar schreiben