Coja, 25.09.25

So ist es doch ein idyllisches kleines Örtchen, in welches uns die weitere Fahrt verschlagen hat. Es war ja eigentlich der monatliche Markt in Coja der Hauptanlass, das Städtchen in den Bergen zu besuchen, und so landeten wir auf dem um diese Zeit nur spärlich besuchten aber gemütlichen Campingplatz oberhalb des Rio Alva, samt Blick auf das Flüsslein, das Städtlein und das Kirchlein samt Hörerlebnis a la Big Ben. Vielleicht hat ja einer der in der Gegend sich niedergelassenen Engländer diesen aus seiner Heimat mitgebracht. Es war uns ja schon bekannt, dass wir in einen Hotspot für Aussteiger, Einsteiger oder Umsteiger aller Nationalitäten gerieten, und nicht nur auf dem Markt, sondern auch in den Cafés, auf den Straßen oder in der umliegenden Umgebung waren viele der Wasauchimmersteiger nicht nur rein äußerlich zu erkennen, ob sie nun Deutsche, Holländer, Briten oder sonstige Ausdemursprungsland-Hinwegsteiger waren.

Aber auch hier begegnet uns, wie sonst auch in Portugal unabhängig von den Drunter- und Drübersteigern, eine herzliche Freundlichkeit in dem gemütlichen Café, auf der Straße mit dem bretonischen Flair und der Steinbrücke, im Laden. Also, alles im kleinen Rahmen wohlgemerkt. Also genau das Richtige für ein paar Tage des Sammelns, des Rückblicks, des Ausblicks. Nett war es, die eigentlich schon alten Bekannten aus der Quinta Travancinha zufällig auf dem Markt zu treffen, weniger nett jedoch war die allabendliche Kühle, um nicht zu sagen nächtliche Kälte, die sich mittlerweile in den Bergen einnistet.

 

Eine fast schon innige Vertrautheit bietet diese bergige Gegend, so waren wir doch nun sechs Wochen in den Ausläufern der Serra da Estrela und den angrenzenden Gebirgen beim Worken und Traveln. Vertraut mit so manchem Ort, vertraut auch mit verbrannter Erde, vertraut auch mit eigener Reflexion über die einzelnen Tage, Stunden, Menschen, Begegnungen, Denk-, Ansichts-, Lebensweisen, mal mit mehr Fragen als Antworten, mal mit Antworten, ohne dass passende Fragen gestellt wurden, mal mit Frage-, mal mit Ausrufezeichen. Und oft einfach auch auf der Suche nach dem richtigen Punkt.


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